Fantasieanregung

Ich glaube ja, dass sich Technologien immer dann durchsetzen, wenn sie sich mit dem menschlichen Wunsch nach Porno-Konsum besonders gut vereinbaren lassen.

Videostreaming zum Beispiel – ich glaube, wir könnten nicht so einfach und gut Netflix schauen, wenn die Technologie nicht durch jahrelange Erprobung auf, nun ja, manchmal doch recht schmuddeligen Pornoseiten große Fortschritte gemacht hätte.

Und mit den Virtual-Reality-Brillen wird es ähnlich sein. Klar, man kann damit tolle Naturdokus schauen und so, und das wird sicher auch für immer das größte Kaufargument bleiben. Playboy wurde ja immer wegen der Interviews gelesen. Aber richtig einen Absatzschub werden die VR-Brillen bekommen, wenn die einschlägigen Sex-Portale im Netz entsprechend aufbereitete Videos ins Angebot aufnehmen.

Und E-Book-Reader haben halt auch den tollen Vorteil, dass niemand sehen kann, was man da so liest. Keine verräterischen Buchtitel, keine einschlägigen Cover. Kein Wunder, dass es bei Amazon Kindle von SM-Büchern und -Geschichten nur so wimmelt. Und manchmal, ganz manchmal, kaufe ich mir da auch so ein kleines E-Büchlein. Lesen bildet ja, sagt man.

Und abgesehen davon, dass ich meistens dann doch recht enttäuscht bin über das literarische Werk, auf der anderen Seite aber angesichts von Preisen, die unter denen für einen Latte Macchiato liegen, auch wieder ein bisschen versöhnt sein kann, findet man ab und an Stellen, die wirklich anregend sind. Fantasieanregend. Und bei denen man sich denkt, ja, das würde ich irgendwann auch gerne mal erleben.

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365 Tage plus X

Wow, eben bei „Monkey in a cage“ gelesen:

So, ML’s post let the cat out of the bag and it has now turned into the elephant in the room – I won’t be having an orgasm in 2016. Honestly, that sounds a hell of a lot worse than “I won’t have an orgasm for a year,” and I’m not quite sure why that is. Maybe because it’s so definite, so final… and it also says nothing of when my next orgasm will be….

Ein ganzes Jahr Keuschheit, kein Orgasmus. Das ist eine Vorstellung, die auf der einen Seite unglaublich erregend ist – und unglaublich furchteinflößend. Auf eine gewisse Weise kann man da schon neidisch werden.

Habe ich meinen Wunschzettel für Weihnachten schon geschrieben? Vielleicht wäre das was… Aber die Dame meines Herzens würde da nicht darauf verzichten wollen.

Die Dame, die zu „Monkey in a cage“ gehört, schreibt dazu:

So denial of orgasm for a year I can totally see happening and we are going to spend 2016 trying to get there but I will be unlocking and using him for my pleasure as often as I damn well please!

Das kann ich mir wiederum schwer vorstellen – wie kann man in so einer Situation verhindern, dass „es“ passiert?

Wie die New York Times Autorin (nicht) zum Houseboy kam

Ich freue mich ja immer, wenn es in “ganz normalen“ Medien Artikel gibt, die sich mit Themen, die etwas kinkier sind, beschäftigen, und dabei nicht in alle vorstellbaren Stereotype verfallen.

<a href="http://mobile.nytimes.com/2014/12/07/style/modern-love-houseboy-wanted-to-serve-me.html?referrer=„>Die “New York Times“ hat jetzt ein schönes Stück wie die Autorin eine Anfrage von einem “Houseboy“ bekommen hat, der einfach nur (be) dienen wollte.

Nett geschrieben – und allein bei der Illustration finde ich mich schon wieder:

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Handbuch für die dominante Dame

Und wer nach der Lektüre des Artikels über Keuschhaltung im „The Kernel“ ein paar konkretere Tipps braucht, findet die vielleicht im gerade neu erschienenen Buch „A keyholders handbook“. Ein paar Sachen dort sind sicher trivial, andere vielleicht für manchen zu krass dargestellt. Aber insgesamt ist der Ton sehr angenehm entspannt – und vor allem wird das Thema nicht allein über Keuschheitsvorrichtungen besprochen, sondern das Thema Keuschheit auf Vertrauensbasis ausdrücklich beschrieben.

Auch hierfür eine Leseempfehlung. Mit 4,47 Euro für das Kindle-Ebook hält sich das finanzielle Risiko in Grenzen.

Das erste Kapitel kann man unter dem Link oben auch kostenlos lesen. Ich habe mich hier wiedergefunden:

His motivations for wanting to participate in a male chastity relationship are pretty simple and straight forward. First of all, if he asked you to do it, he has already had fantasies about it. In his mind, you will be the perfect mistress (Key-Holder) for him. You will want to play the control game and the tease and denial game. He may not like all the the things you do, but, again, that doesn’t really matter because you are in charge.
He wants you to keep his penis locked up. He also wants you to make him work for his orgasms. You want him to do things to please you. You can always have him give you oral sex or use a vibrator or a dildo on you until you have had all the orgasms you can handle. He will love doing it, especially if you don’t let him ejaculate. It is a mind game. He wants you to be “mean” to him. By that he means that he wants you to make him wait, beg, plead, for an orgasm. Then he wants you to deny that orgasm and tease him some more. I know it sounds contradictory, but once you understand it, you will wonder why you didn’t do this years ago.
Another reason, or motivation, he may have is that he is feeling submissive and wants you to tell him what to do. This type of man wants to be ordered around. That is, he wants to serve someone, hopefully you. He feels a need to be told what to do. He wants to do the household chores, give you massages, and feel the sting and bite of your paddle when he fails to please you. He also wants you to make him attend to all your needs and desires. Of course, he is hoping that you will want to get heavily involved in the tease and denial aspect we already talked about.
Es ist schon etwas schizophren, das man sich etwas wünscht, dass man um etwas bittet, ja, vielleicht sogar bettelt, aber irgendwo insgeheim hofft, dass sie Nein sagt. Dass sie einem das Gefühl gibt, dass man eine Chance hat, dass es real ist – und einen dann doch unbefriedigt aber damit auch erregt und erfüllt von dem Wunsch, ihr zu gefallen, zurücklässt.

Einführung in die Keuschhaltung des Mannes

Das Magazin „The Kernel“, eigentlich eher auch Tech, aber mit Blick auf die Gesellschaft orientiert, hat eine Geschichte über Keuschhaltung und den Wunsch nach Keuschhaltung verfasst. Titel: „The weird world of male chastity“. Das Schöne daran: Der Artikel löst das Versprechen des Titels nicht ein.

Es geht nicht darum, etwas „weird“ darzustellen. Im Gegenteil. Er lässt Protagonisten aus dem Netz – darunter ein paar Blogs, die ich gerne lese – viel Raum für die Darstellung ihrer Position und versucht gar nicht erst, sie vorzuführen. Sehr angenehm. Für Menschen, die des Englischen mächtig sind, vielleicht sogar ein guter Text um den Partner für das Thema zu interessieren.

Ich habe mich da durchaus wiedergefunden:

“I guess what I’m saying is I’ve willingly traded in my ability to orgasm so that I’m left in this constant state of needing and wanting and totally subsuming my needs to her will. For some people, that might sound scary or even unhealthy. It is, for me, the most total and comforting and satisfying submission I can imagine.”

(…)

Being locked in chastity doesn’t mean the denial of sexual pleasure, just an abstention from release. In fact many men revel in the new found gratification they glean from the tease and denial games they engage in with their “key holders”. Moreover, many seem to have learned to focus on gaining pleasure from giving pleasure

Eine klare Leseempfehlung.